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Die Vermessung des Menschen

Die Vermessung des Menschen

 

Auch das Gesundheitswesen wird ständig durch neue Technik und verfeinerte Messverfahren erweitert. Schon seit einiger Zeit haben sich Schrittzähler, Aktivitätstracker, Kalorienzählapps, Pulsuhren und weitere Gatgets und Applikationen in unseren Alltag eingeschlichen. Auch die Messmethoden in der konventionellen Medizin und Diagnostik werden immer genauer und vielseitiger. Was sich zunächst modern und total unproblematisch anhört, hat aber aus ganzheitlicher Sicht auch eine Schattenseite.

 

Vorteil für bestimmte Gruppen

Für eine Gruppe von Menschen, sind die neueren Messmethoden ein wirklicher Segen, sie können sogar eine lebensrettende Rolle einnehmen. Denken Sie zum Beispiel einmal an Diabetiker. Aber auch in der Früherkennung von tiefgreifenden und teils Lebensbedrohlichen Krankheiten, nehmen gewisse Marker und Diagnostikverfahren einen immer wichtigeren Stellenwert ein.

 

alltägliche Gebrauch

Doch wie steht es um die Durchschnittsbevölkerung und den Gebrauch von breit zugänglichen Gesunheitsmessmethoden wie Schrittzähler, Kallorienzählapps etc.? Kann es sein, dass der Mensch zur Summe seiner Daten wird? Wie gesund wäre das für uns?

 

positiver Nutzen

Schrittzähler und Aktivitätstracker können natürlich eine enorme Motivation in uns hervorbringen. Es ist sehr schwierig seine zurückgelegte Distanz und Aktivität über den Tag verteilt einzuschätzen. Schrittzähler und Co. helfen einen realen Bezug zu diesen Werten zu bekommen. Kaum ist das Gerät umgeschnallt will man einem Durchschnittsziel näher kommen. Das erreichen des Tagesziels löst Zufriedenheit aus. Dieses gute Gefühl ist die treibende Kraft, welche einem weg vom Sofa und in eine sportliche Betätigung motiviert.

 

Ausserdem bleibt kein Platz für Selbsttäuschung. Ausreden vom inneren Schweinehund, für z.B. ein Ziel in Gehdistanz kurz das Auto zu nehmen, weil das Wetter ja nicht so gut ist, werden bestraft in dem man sich immer weiter vom Tagesziel entfernt. Genau wie beim Aktivitätsmessen können einem auch Kallorienzählfunktionen wieder einen anschaulichen Bezug zur Realität ermöglichen. Die meisten wissen: Salat ist gesund, Kuchen eher weniger. Aber in wie fern sich die Portion Salat mit italienischen Dressing oder das Stück Schokotorte, auf den täglichen Kalorienhaushalt niederschlägt, ist äusserst schwer einzuschätzen. In unserer Gesellschaft, in der viele Fertigprodukte verzehrt werden, kann es spannend und hilfreich sein, seinen eigenen Energiekonsum einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

 

Die Schattenseite

Nun fragst Du dich bestimmt, was denn nun überhaupt die Kehrseite sein soll? Gerne gebe ich Dir eine Antwort:

 

Ein grosses Stück Achtsamkeit geht verloren!

 

Schlussendlich entfernen uns diese Hilfsmittel von unserer Selbstwahrnehmung. Wir verlieren immer mehr den Kontakt zu unseren Körper und dessen Bedürfnissen.

In meiner Arbeit gehe ich davon aus, dass jeder Mensch einzigartig und individuell ist. Nicht für jeden ist das Durchschnittsziel von 10`000 Schritten am Tag auch wirklich das Optimum für seinen Körper.

Dann gibt es natürlich auch noch den Faktor der Tagesform. Die Messtechniken entfernen uns zunehmend davon, das wahrzunehmen, was wir momentan brauchen. Der Ziel-Erreichungs-Trieb kann uns regelrecht dazu bringen, die eigentlichen Bedürfnisse unseres Körpers zu ignorieren.

Ausserdem tendieren wir Menschen dazu, uns zu vergleichen, sei es mit uns selbst oder mit anderen. Dieses Verhalten führt schnell in eine selbstabwertende Haltung. Messbare Leistungen ermöglichen es uns erst Vergleiche anzustellen.

 

Ein Mittelweg wäre erstrebenswert

Um Dir auch aus ganzheitlicher Sicht einen gesunden Umgang mit diesen Messverfahren zu ermöglichen, habe ich folgende Tips für Sie zusammen gestellt.

 

  •  Falls Du einen Aktivitätstracker oder Schrittzähler besitzen, benutze ihn nicht konstant. Plane eine Art Überwachungsphase, in der Du erst mal schaust, wie die Realität aussieht. Versuche danach zu erkennen, was es braucht um das Tagesziel zu erreichen. Wenn das geschafft ist, probiere Tagesform abhängig und deinem körperlichen Bedürfnis entsprechend einen Bewegungsrhythmus zu finden.
  • Höre auf deinen Körper. Falls Du treuer Träger eines Fitnessarmbandes oder ähnlichem bist, solltest Du lernen auch mal Ziele unerreicht zu lassen. Vertraue darauf, dass dein Körper seine Gründe hat. Die Leistungsfähigkeit kann durchaus mal reduziert sein z.B. Zyklusabhängig, durch ablaufende Stoffwechselprozesse, durch Immunreaktionen etc.
  • Überwache deinen genauen Kalorienkonsum nicht länger als zwei Wochen (ausser dein BMI liegt in einem bedenklichen Bereich und du wurdest von einer Gesundheitsfachperson angewiesen, dies über einen längeren Zeitraum zu tun). Zwei Wochen reichen dir aus, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich deine gewohnten Nahrungsmittel und Portionengrössen auf deinen täglichen Kalorienverzehr auswirken. Je nach dem kannst du dann einige sinnvolle Veränderungen in deine Ernährung integrieren.
  • Lerne zu unterscheiden. Es kann zu Beginn schwer sein eine Unterscheidung zwischen innerem Schweinehund und körpereigenem Gesundheitsinstinkt festzustellen. Übe deinen Instinkt zurück zu gewinnen. Stelle dir sich beispielsweise vor, dass du nach draussen gehst um eine Runde zu joggen. Versuche intuitiv zu spüren, wie du dich dabei und danach fühlen könntest. Je nach Empfindung kannst du dich nun dafür beziehungsweise dagegen entscheiden oder dich fragen, was dir alternativ gut tun würde.
  • Homöopathie als Weg zurück zu einem ganzheitlichen Gesundheitsempfinden. Die Gesprächsführung und die Homöopathika können dir dabei helfen, wieder mehr in Kontakt mit dir selbst und deinem Körper zu kommen. Die Homöopathie kann deine Lebenskraft wieder dahingehend ausbalancieren, dass du mehr Energie verspürst und einen verbesserten Kontakt zu deinem Inneren wahrnehmen kannst.

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