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Schlaflose Kindernächte

Schlaflose Kindernächte

 

Schlafstörungen im Kindes- und Jugendalter sind grundsätzlich nichts Abnormales. Der Schlaf ist aber gerade für Heranwachsende bedeutend für die körperliche und geistige Entwicklung. Eine Behandlung kann nötig werden. Nützliche Informationen zu diesem Thema findest du in diesem Beitrag.

 

 

Was ist eine Schlafstörung bei Kinder und Jugendlichen?

 

 

Grundsätzlich ist das Schlafbedürfnis je nach Kind sehr unterschiedlich. Von einer Schlafstörung redet man aber immer dann, wenn das Einschlafen Schwierigkeiten verursacht, der Schlaf häufig unterbrochen ist, wenn das Kind auffallend wenig oder viel schläft und/oder wenn im Schlaf ausserordentliche Ereignisse wie Schreien oder Schlafwandeln geschehen. Im Kleinkindalter spielen vor allem das häufige Erwachen und der Nachtschreck eine Rolle. Später im Schulalter sind häufig Einschlafschwierigkeiten und Bettnässen Probleme.

Mit einzubeziehen gilt es natürlich auch immer, dass das Schlafbedürfnis und -verhalten sich je nach Alter und Entwicklungsphase verändert. 

Die Ursachen wirklicher Schlafstörungen sind auch im Kinder- und Jugendalter zahlreich. Sie können auf körperlicher und seelisch-psychischer Ebene liegen. Im ganzheitlichen Verständnis liegt oft eine tieferliegende Problematik vor, die Hinweis auf ein Ungleichgewicht gibt. Schlafstörungen sollen deshalb auch bei Kinder nicht einfach ignoriert werden. 

 

 

 

Wie viel Schlaf ist normal? 

 

 

Um besser einschätzen zu können, ob ein Kind nun an einer Schlafproblematik leidet, muss man beurteilen, was für den entsprechenden Entwicklungsabschnitt „normal“ ist. Bei diesen Angaben muss man sich aber immer vor Augen halten, dass es sich um Richtwerte handelt, welche aus einem Durchschnitt ermittelt werden.

Ein Neugeborenes hat noch kein Tag/Nacht-Gefühl. Es passt sich jedoch nach wenigen Lebenstagen dem äusseren Takt an und schläft folglich in der Nacht mehr als am Tag. Während den ersten Wochen bestimmt dann der Wechsel zwischen Nahrungsaufnahme und Schlaf den Alltag des Säuglings. Die durchschnittliche Schlafensdauer beträgt 15 bis 18 Stunden verteilt auf ca. 5 Schlafphasen. Bis ca. zum 6 Lebensmonat bildet sich dann eine längere ununterbrochene Schlafperiode von ungefähr 6 Stunden. Die nächtliche Unterbrechung zur Nahrungsaufnahme ist normal. Die Gesamtdauer des Schlafes nimmt innerhalb des 1. Lebensjahres etwas ab. Sie teilt sich auf in eine längere Schlafensphase in der Nacht und häufig zwei kürzeren Intervallen am Tag. Bis zum Ende des ersten Lebensjahres ist das Kind in der Lage die Nacht durchzuschlafen. Bis zum 3. oder 4. Lebensjahr schleicht sich der Tagschlaf aus. Hier gibt es aber grosse Unterschiede in der persönlichen Entwicklung. 

Schulkinder brauchen meist nur kurz um einzuschlafen, schlafen in der Regel durch und wachen früh auf. 

Bei Jugendlichen löst sich dieser gefestigte Schlaf-Wachrhythmus wieder ein wenig. Durch die körperliche Entwicklung und die Lebensumstände in der Pubertät werden die Schlafenszeiten nach hinten verschoben. Ausserdem erhöht sich das Schlafbedürfnis durch die rasante Entwicklung im Jugendalter wieder. Insgesamt führt das dann häufig zu einem Schlafdefizit. 

 

 

 

 

Was ist Pavor nocturnus?

 

 

Wie oben schon angesprochen, kommt der Pavor nocturnus oder der Nachtschreck häufig im Kleinkindalter vor. Meist tritt die Störung in der ersten Nachthälfte auf. Aus dem Tiefschlaf heraus kommt es zu einem unvollständigem Erwachen mit Schreien und Ängstlichkeit. Die Kinder sind nur schwer daraus weckbar und wissen am darauffolgenden Tag auch meist nichts mehr von den Geschehnissen. Die Ursache für den Nachtschreck können im Schlafmangel, emotionalen Stress oder in einer Erkrankung mit Fieber liegen. Häufig ist aber auch kein klarer Auslöser erkennbar. 

 

 

 

 

Auf was man selber achten kann

 

Zur Schlafhygiene im Kindesalter gehört an erster Stelle der richtige Schlafplatz. Ein Schlafplatz sollte Schutz bieten und sich stimmig und wohlig anfühlen. Das Kind kann je nach Alter bei der Gestaltung des Schlafplatzes mithelfen. Der Schlafplatz sollte nicht primär zum Spielen gebraucht werden. Ansonsten kann es dazu kommen, dass die Räuberhöhle vom Nachmittag plötzlich am Abend oder in der Nacht wieder präsent wird. Auch Computer, Tablets und Smartphones sollten im Bett und generell vor dem Schlafengehen, wegen des Blaulichts, nicht genutzt werden. Grundsätzlich gilt: Die Temperatur des Schlafplatzes sollte nicht höher als 18 Grad sein, störende Licht- oder Lärmquellen sollen ausgeschaltet werden. 

 

 

 

 

Ausserdem bestimmt der Tagesablauf die Schlafensphase massgeblich mit. Der Tag sollte für Kinder strukturiert sein mit regelmässigen Mahlzeiten und altersgerechten Aktivitäten. Die Zeit vor dem Schlafengehen ist da, um den Tag abzuschliessen. Der Mittagsschlaf sollte mindestens 4 Stunden Abstand zum abendlichen zu Bett gehen haben, damit das Kind auch müde genug ist um einzuschlafen. 

Ein altersgerechtes Einschlafritual bringt den Kindern zusätzlich Sicherheit und Routine. Je nach Kind und Alter kann eine Geschichte erzählt, ein Buch angeschaut, ein Lied gesungen oder ein Hörgeschichtchen gehört werden. Das Ritual sollte jedoch nicht länger als 30 Minuten dauern. 

 

 

 

Beim Erwachen in der Nacht sollte auch schon im Säuglingsalter darauf geachtet werden, dass die Atmosphäre ruhig bleibt und nicht zu helles Licht angezündet wird. So können Kinder einfacher wieder in den Schlaf finden, da die Körpersysteme möglichst wenig angeregt und somit aufgeweckt werden.

Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass der Einschlafprozess für die Kinder mit einer Trennung von den Eltern verbunden ist. Dies kann Angst machen. Diese Trennung übt man am besten schon tagsüber. Wenn die vorübergehende Trennung am Tag klappt, steht grundsätzlich auch abends und nachts nichts mehr im Wege. Bedenke auch, dass wenn dein Kind alleine einschlafen kann, es auch bei einem Schlafunterbruch in der Nacht selbstständig besser wieder in den Schlaf finden kann. 

 

 

Die homöopathische Behandlung bei kindlichen Schlafstörungen 

 

 

Eine homöopathische Behandlung kann bei Schlafstörungen grosse Erleichterung bringen. Durch die Therapie wird das Kind dabei unterstützt, zu seinem inneren Gleichgewicht und zu einem ruhigen, erholsamen Schlaf zurück zu finden. Für die Behandlung einer Schlafstörung kommen viele homöopathische Arzneimittel in Frage, wobei das jeweils passendste Mittel individuell bestimmt wird. Um das passende Mittel ausfindig machen zu können, ist es wichtig, den Schlaf des Kindes genau zu beobachten. Es kann helfen, wenn man z.B. über einige Tage ein Schlafprotokoll schreibt. Als Vorbereitung zur homöopathischen Konsultation sollte auch ein spezielles Augenmerk auf die Details gelegt werden. Gibt es z.B. Zusammenhänge, Auslöser oder Begleiterscheinungen bei den Schlafstörungen? Wann genau treten sie auf? Gibt es irgendetwas, dass dabei hilft oder die Problematik gar verschlimmert? Wie kann das Kind nach dem Erwachen wieder beruhigt werden? Wie genau läuft der Einschlafprozess ab? In manchen Situationen macht es auch Sinn, das Kind ein Bild eines Traumes anfertigen zu lassen. 

Gerade bei dieser Symptomatik ist die Beobachtungsgabe der Eltern gefordert. 

Für allfällige Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung. 

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