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Alles was Du über Fieber wissen musst

Alles was Du über Fieber wissen musst

 

Fast jeder von uns hat es schon einmal gehabt. Im Rahmen einer Erkältung oder eines anderen Infekts steigt die Körpertemperatur an. Zuerst kommt das lästige Frieren mit Zittern und Unbehagen, dann wenn der Körper die erhöhte Temperatur erreicht hat, fühlt man sich schwach und schläfrig, bis man schliesslich anfängt zu schwitzen und die Temperatur wieder sinkt. 

Hier kannst du eine fundierte, ganzheitliche Aufschlüsselung zum Thema Fieber lesen und natürlich bekommst du einen kleinen Einblick in die Naturheilkunde. 

 

Definition von Fieber

 

Unsere normale Körpertemperatur liegt zwischen 36,5°C – 37,5°C und kann im Tagesverlauf bis zu einem Grad schwanken. Verschiedene Fieberhöhen werden unterschieden. Bei einer Temperatur von über 37.2°C, aber unter 38 °C spricht man von subfebriler Temperatur. Also von einem Bereich, der unter dem Fieber liegt. Bei Temperaturen zwischen 37.5°C – 38.0°C redet man von erhöhter Temperatur. Ab 38 °C hat der Kranke echtes Fieber und über 39°C hohes Fieber. Kinder können auch mal unter sehr hohem Fieber zwischen 40.0°C – 42.5°C leiden. 

Säuglinge haben in den ersten Lebensmonaten noch keine gleichbleibende Körpertemperatur. 

Ist das Baby zu kühl angezogen, sinkt die Körpertemperatur, ist es zu warm angezogen, steigt sie. Echtes Fieber ist jedoch für Säuglinge in den ersten Lebensmonaten sehr untypisch und behandlungswürdig. 

 

 

 

 

 

 

Wozu dient Fieber? 

 

Fieber ist im Grunde kein Krankheit sondern lediglich ein Symptom. Bei einer Infektion oder Entzündungsreaktion ist die Erhöhung der Körpertemperatur eine wichtige Abwehrmassnahme. Durch die höhere Temperatur wir der Stoffwechsel von Viren und Bakterien beeinträchtigt, so dass deren Wachstum und die Vermehrung gehemmt wird. Ausserdem wird die Arbeit der weissen Blutkörperchen (Leukozyten) aktiviert und begünstigt. Sie sind ein wichtiger Teil der Immunabwehr. Zudem können Giftstoffe, welche durch den Abbau von Bakterien und Viren anfallen, durch den beschleunigten Stoffwechsel schneller ausgeschieden werden. 

 

 

 

 

 

Wie genau entsteht Fieber?

 

Der Hypothalamus, eine Struktur im Gehirn, reguliert die Körperkerntemperatur und ist somit für  die Steuerung der Thermoregulation des Körpers verantwortlich. Er erhält zum einen eingehende Signale von Termorezeptoren unter der Haut, zum anderen ist er aber auch in der Lage, die Körperkerntemperatur zu messen. Auf der Basis dieser Informationen kann er den Soll-Wert einstellen, zum einen im Sinne der Temperatureröhung, zum anderen um sie zu senken. Um die Temperatur zu erhöhen werden im Körper die Stoffwechselvorgänge angekurbelt, das sympathische Nervensystem wird hochgefahren, die Gefässe werden in den Extremitäten verengt und die Schweisssekretion vermindert. Gegebenenfalls wird auch noch die Muskelkontraktion dazu verwendet, Wärme zu produzieren. Im Falle des Fiebers in Form von Schüttelfrost. 

Sogenannte Pyrogene sind Substanzen die im Körper Fieber auslösen können, also in der Lage sind, die ganze Maschinerie zur Temperaturerhöhung, anwerfen zu können. Es gibt Pyrogene die nicht vom Körper selbst produziert werden. Einige Giftstoffe die von Bakterien produziert werden fallen zum Beispiel auch darunter. Aber es gibt auch Pyrogene die der Körper selbst herstellt. Zellen des Immunsystems schütten diese aus und auch Körperzellen, die abgestorben sind, nachdem sie zum Beispiel durch einen Virus zu Grunde gegangen sind.

 

 

Fieberverlauf 

 

Grundsätzlich unterscheidet man drei Phasen. Den Fieberanstieg, die Fieberhöhe und den Fieberabfall. 

Der Fieberanstieg ist gekennzeichnet durch Frieren, reduziertem Allgemeinzustand, trockene und blasse Haut. Der Puls und die Atemfrequenz sind beschleunigt. Der Erkrankte ist appetitlos und angeschlagen, benötigt Ruhe und Wärme. In der Fieberhöhe ist der Patient schläfrig. Je nach Höhe des Fiebers kann es zu Halluzinationen, Fieberträumen und Bewusstseinseinschränkungen kommen. Im weiteren Verlauf kommt dann irgendwann das Schwitzen und somit der Fieberabfall. Die Temperatur sinkt. 

 

 

 

 

 

Komplikationen 

 

Gefährlich ist Fieber ab ca. 41.7°C, denn dann beginnen die körpereigenen Eiweisse zu denaturieren. Der Organismus verfügt aber über einen Mechanismus, der das Fieber vorher absinken lässt. Einen Temperaturanstieg über 41°C kommt also in der Regel nicht vor.

Auch der Fieberkrampf ist unter Eltern eine gefürchtete Komplikation. Er tritt grundsätzlich jedoch eher selten auf und meist dann, wenn das Fieber schnell steigt. Der Fieberkrampf klingt von selbst nach 2-5 Minuten wieder ab und verläuft in den meisten Fällen harmlos. Weitere Abklärungen sind vor allem dann erforderlich, wenn der Krampf länger als 5 Minuten dauert oder innert 24 Stunden mehrmals auftritt.

Bei Säuglingen mit Fieber sollte immer ein Besuch beim Kinderarzt erfolgen. 

Auch im Erwachsenenalter kann es zu Komplikationen im Zusammenhang mit Fieber kommen. Bei zu schnellem Fieberabstieg kann es zum Kollaps des Kreislaufes kommen. Auch das ist aber selten. Dennoch schadet es nicht, im Fieberverlauf immer mal wieder zum Thermometer zu greifen. 

 

 

 

 

 

 

Ist Fieber senken sinnvoll?

 

Diese Thema ist ziemlich umstritten. Wie du nun weisst, ist Fieber eine wichtige Massnahme des Körpers und entsteht durch einen Grund, der die erhöhte Körpertemperatur notwendig macht. Ist Fieber senken nun sinnvoll?

Eine allgemein gültige Regel gibt es diesbezüglich nicht. Die Herangehensweise ist immer stark situationsabhängig. 

 

 

 

 

 

 

Alternativen zur medikamentösen Behandlung

 

Bei der Betreuung von Fieberpatienten gelten in jedem Alter gewisse Grundsätze. Zum einen muss die Flüssigkeitszufuhr im Auge behalten werden. Auch die Reizabschirmung ist besonders wichtig, da das Nervensystem im Fieberzustand besonders sensibel ist. Es soll also Bettruhe eingehalten werden, körperliche Belastung und Stress müssen vermieden werden. Im Fieberanstieg braucht der Erkrankte genug wärme. Decke ihn zu, versorge ihn mit warmer Kleidung und Wärmeflaschen. Beim Fieberabfall ist das Wechseln von Kleidung und Bettwäsche nach Bedarf nötig, ausserdem ist auf eine ausreichende Elektrolytezufuhr zu achten. 

 

 

 

 

 

Die medikamentöse Fiebersenkung ist meist sehr brüsk und bedeutet aus ganzheitlicher Sicht eine Unterdrückung. Es gibt jedoch einfache Mittel und Wege, den Fieberzustand angenehmer zu machen. Wadenwickel können in der Fieberhöhe bei starken Beschwerden, durch  Temperaturableitung das Fieber senken, ohne es zu unterdrücken. Sie werden allerdings nur dann angewandt, wenn die Extremitäten überwärmt sind. Bei kalten Füssen oder gar Schüttelfrost, sind sie kontraindiziert, da sie dann eine zusätzliche Belastung für den Kreislauf darstellen. 

 

Durchführung

 

Ein kleines Handtuch wird in lauwarmes Wasser gelegt, ausgewrungen und noch feucht um jeden Unterschenkel gelegt. Das Wasser sollte nicht mehr als 5 Grad unter der aktuellen Körpertemperatur liegen. Als zweite Lage wird ein größeres trockenes Baumwolltuch komplett darum gewickelt. Die Wickel werden so lange belassen bis sie sich erwärmen aber maximal für 10–20 Minuten. Falls keine oder nur ganz leichte Beschwerdebesserung auftritt, kann der Wadenwickel maximal 4 Mal wiederholt werden, danach ist eine Ruhephase notwendig.

 

 

 

 

 

 

Bei ansteigendem Fieber mit Schüttelfrost kann eine Schwitzkur unterstützend wirken. Diese kann mit Holunderblüten- oder Lindenblütentee durchgeführt werden. Verstärkt wird die Wirkung durch ein Vollbad bis zum Zeitpunkt an dem man verstärkt zu schwitzen beginnt. Danach sollte man sich ins Bett begeben, darauf achten, dass man gut eingepackt ist, so dass man weiter schwitzen und ruhen kann. Die Schwitzkur sollte aber nur bei einem stabilen Kreislauf durchgeführt werden.

 

Holunderblütentee

 

Für den Tee überbrüht man 2 Teelöffel Holunderblüten mit 1 Tasse kochendem Wasser, lässt ihn 15 min ziehen und seiht dann ab. Für die Schwitzkur wird ½ l Tee empfohlen.

 

Lindenblütentee

 

Für die Zubereitung eines Lindenblütentees wird 1 Teelöffel Lindenblüten mit 1 Tasse heißem Wasser überbrüht, 10 min ziehen lassen, schluckweise und möglichst heiß trinken.

 

 

 

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