Alles blüht, alles spriesst, alles niest und schnieft. Es ist auch dieses Jahr wieder so weit – wir befinden uns in der Hochsaison der Pollenallergien. In diesem Blog erkläre ich dir was bei einer Allergie in deinem Körper passiert und gebe dir einige einfache Tipps, um mit dem weit verbreiteten Frühlingsleiden besser klarzukommen.
Heuschnupfen
Die typischen Symptome sind Kribbeln und Juckreiz in der Nase, häufiges Niesen, verstopfte Nase und Fliessschnupfen. Die Augen können anschwellen, sind gerötet und tränen. Hinzu kommen Kopfschmerzen und eine allgemeine Abgeschlagenheit. Es kann auch zu Asthmaanfällen und Atemnot kommen.
Bei Heuschnupfen treten so genannte Kreuzallergien auf. Das bedeutet, dass Menschen die z.B auf Birkenpollen allergisch reagieren, oft auch eine Allergie auf Äpfel, Aprikosen, Kirschen, Mandeln oder Baumnüsse haben können. Diese Zusammenhänge entstehen dadurch, dass die allergieauslösenden Stoffen der Nahrungsmittel und der entsprechenden Pollen sich sehr ähnlich sind.
Allergie
Eine Allergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf einen Stoff, meistens ein pflanzliches- oder tierisches Eiweiss. Diese Allergene lösen im Gesunden normalerweise keine Reaktion aus, denn sie sind primär keine schädlichen Krankheitserreger. Der Körper reagiert aber, als ob ein solcher eingedrungen wäre, fahrt das Immunsystem hoch und löst eine Entzündungsreaktion aus.
Es gibt verschieden Arten von Allergien. Die häufigste Allergieform ist die Typ-I-Allergie – der Soforttyp. Auch die Pollenallergie gehört zu dieser Art von Reaktion.
Allergien treten spontan und nicht bei Erstkontakt mit der Substanz auf, sie bestehen also meist nicht seit Geburt und können irgendwann im Verlaufe des Lebens auftreten.
Ablauf einer allergischen Reaktion
In einer ersten Phase entsteht eine Sensibilisierung auf das Allergen. Das Immunsystem produziert spezielle und auf die Allergiesubstanz passende Antikörper, die sich auf die so genannten Mastzellen heften. Die Mastzellen sind wie die Antikörper Teil der körpereigenen Abwehr. Sie sind gefüllt mit entzündungsfördernden Botenstoffen wie Histamin. Durch das Anheften der Antikörper werden sie „scharf“ gemacht. Sie werden dahingehend stimuliert, dass sie bei erneutem Kontakt mit dem Erreger oder in diesem Fall mit dem Allergen, die Botenstoffe freisetzen.
Im nächsten Schritt kommt es zur Reaktionsphase. Das Allergen wird bei erneutem Kontakt von den Antikörpern auf den Mastzellen erkannt. Dies Löst die Freisetzung der Botenstoffe aus. In den Körpergeweben gibt es Rezeptoren für z.B. Histamin. Das Zusammentreffen von Rezeptor und Histamin sorgt für die Symptome der allergischen Reaktion. Histamin stellt die Blutgefässe weit und bewirkt deren Durchlässigkeit. Flüssigkeit gelangt so vermehrt ins Gewebe, Schwellung entsteht. Durch die erweiterten Blutgefässe kommt es zu einer stärkeren Durchblutung. Das führt zu Rötung. Im Lungengewebe erzeugt der Botenstoff Histamin eine Verengung der Bronchien. Die Folge ist Atemnot.
Anaphylaktischer Schock
Eine Typ-I-Allergie kann im schlimmsten Fall sogar zu einem Schock – einem Kreislaufkollaps führen. Der Körper des Allergikers reagiert dabei überschiessend stark auf das Allergen. Besonders Insektengifte und Medikamente können zum Schock führen. Symptome wie Herzrasen, Zungenbrennen, Übelkeit, Atemnot, Hautbläschen, Juckreiz und Bewusstseinseintrübungen können Anzeichen auf eine anaphylaktische Reaktion geben. Ein Schock ist immer potentiell lebensbedrohlich. Besteht also Verdacht darauf, muss umgehend die Ambulanz allarmiert werden.
Vorbeugen
Grundsätzlich gibt es keine bekannte Massnahme die das Entstehen einer Allergie komplett ausschliesst. Dennoch gibt es in zwischen einiges, dass in Verbindung gebracht werden kann. Empfohlen wird, dass Babys wenn möglich in den ersten vier Monaten gestillt werden. Auch das Auftreten von Schimmelpilzen in minderbelüfteten Innenräumen kann das Risiko einer allergischen Erkrankung erhöhen.
Auch die Hygienethese zeigt eine Beziehung von zu steriler Umgebung und dem gehäuften Auftreten von Allergien. Bestenfalls wachsen Kinder also in einer Umgebung auf, in der im normalen Umfang Kontakt zu Schmutz und Tieren besteht.
Verhaltenstipps bei Heuschnupfen
Pollenflugkalender oder online Pollenprognosen können helfen den pollenintensivsten Phasen zu entgehen. Ich empfehle die Webseite des Allergiezentrums Schweiz.
Die Pollenbelastung in der Luft ist bei Regen oder kurz danach am geringsten. Diese Zeit eignet sich für starke Allergiker vor allem für Spaziergänge und ausgiebiges Lüften. Ansonsten empfiehlt sich kurzes Sturzlüften, vor allem dann, wenn es nicht windet.
Wer im Freien immer eine gut abgeschlossene Sonnenbrille trägt, kann so seine Augen vor den Pollen schützen.
Pollen haften gut an Kleidern und in den Haaren. Gründliches Haare waschen und Umziehen beim nach Hause kommen, können die Belastung in der Wohnung minimieren.
Für die Ferien sind vor allem Destinationen am Meer oder in den Bergen empfehlenswert.
Eine Spülung mit physiologischer Kochsalzlösung kann gegen die verstopfte Nase helfen und ausserdem die Nasenschleimhäute befeuchten und stärken.
Komplementärmedizinische Ansätze sind bei der Behandlung von Heuschnupfen sehr wichtig. Auch die Homöopathie und Pflanzenheilkunde können Lösungen zur nebenwirkungsfreien und nachhaltigen Heuschnupfentherapie sein.
Ich wünsche euch einen möglichst beschwerdeleichten Frühling und stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung.