fbpx

Ungesunder Stress – Was steckt dahinter?

Ungesunder Stress – Was steckt dahinter?

 

Stress ist gesund. Glaubst Du nicht? Grundsätzlich ist das aber richtig. Stress ist die treibende Kraft, die uns Menschen zu dem macht, was wir heute sind. Ohne Stressreaktion hätte die Evolution in diesem Ausmass nicht stattgefunden. Akuter Stress in gewissen Situationen hilft und beschützt uns. Er erhöht das Denkvermögen, schärft die Konzentration, fördert die Wundheilung, kurbelt das Immunsystem an. Zusammenfassend gesagt: Stress hilft uns, einer momentanen akuten Situation gerecht zu werden. 

Warum ist das Wort Stress denn so negativ behaftet? Was macht den Stress ungesund? Damit wir Vor- und Nachteile genauer abschätzen können, müssen wir zuerst verstehen, was in unseren Körpern vor sich geht, wenn wir Stress wahrnehmen. 

 

 

 

 

Was passiert im Körper bei Stress? 

 

Das System Mensch ist grundsätzlich sehr komplex. Damit solche komplexen Systeme funktionieren, werden sie durch Regelkreise und Rückkopplungsmechanismen gesteuert und reguliert. Das bedeutet, dass äussere Reize, Reaktionen auslösen. Diese setzten weitere Schritte in Gang und verhindert andere. In Stresssituationen spielen zwei Systeme zusammen: Das Nervensystem und das Hormonsystem. 

 

 

 

 

An oberster Stelle steht das Nervensystem. Die Aktivierung des Stresszustandes wird beim Menschen vom unwillkürlichen, vegetativen Nervensystem gesteuert. Dieses ist unterteilt in die Gegenspieler Sympathikus und Parasympathikus. Die beiden Teilsysteme lösen also Reaktionen aus, ohne dass der Mensch willentlich darauf Einfluss nehmen kann. 

Der Sympathikus wirkt aktivierend und leistungssteigernd. Er ist zuständig für den Kampf- oder Fluchtmodus und ist somit auch dominierend bei einer Stressreaktion.

 

 

 

 

Stressoren aktivieren also zunächst den Sympathikus und dieser entfaltet seine aktivierende Wirkung auf die verschiedenen Organsysteme. Dadurch werden auch, über Hypophyse – Hypothalamus – und schliesslich Nebennierenrinde, die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet. Im Körper sorgen diese Hormone dafür, dass genug Energie und Sauerstoff verfügbar ist. 

 

Negativer Stress 

 

Nach einer solchen Stressreaktion folgt normalerweise eine Erholungsphase. Der Gegenspieler, der Parasympathikus, kommt nun also zum Zug und leitet die Regeneration ein. 

Wird jedoch eine Situation über längere Zeit als Stress empfunden, bildet die Nebenniere zusätzlich noch vermehrt Cortisol. Dieses Hormon hat bei längerfristigem Stress die Aufgabe weitere Kräfte zu mobilisieren. Resultierend aus der Wirkung vom Cortisol ergeben sich: Anhaltend hohe Puls‑, Blutdruck‑ und Blutzucker-Werte,  eine Dämpfung des Immunsystems und ausserdem wird die Funktion der Fortpflanzungs- und Verdauungsorgane vermindert. Ein Hormon wie Cortisol hat Auswirkungen auf eine Vielzahl von Organen und Systemen im Körper. 

Was den negativen Aspekt des Wortes Stress also ausmacht ist der chronische Stress! 

 

 

 

 

Langzeitstress

 

Langanhaltende Stresszustände können tatsächlich nachhaltige und gesundheitsschädliche Folgen haben. 

In unseren Lebensformen kommt es fast nicht mehr zu einem ausreichenden Stressabbau. Da die meisten von uns weder wegrennen noch Probleme mit einem physischen Kampf erledigen, staut sich eine Menge Energie in uns an. Ausserdem ist unser Alltag geprägt durch eine Vielzahl von Stressoren. Kaum haben wir eine Situation überstanden, schlägt der Sympathikus wieder Alarm. Unsere Systeme verlieren das Gleichgewicht. Rückkopplungsmechanismen stumpfen durch die grossen Konzentrationen an Botenstoffen ab. Infolgedessen entsteht ein Teufelskreis. Die hohen Cortisol Werte nehmen Einfluss auf den Schlafrhythmus, der Schlafmangel wiederum löst eine Stressreaktion aus. 

 

 

 

 

Auswirkungen auf den Körper

 

Die Langzeitwirkung der hohen Cortisol Spiegel haben Einfluss auf den ganzen Organismus. 

 

 

  • Um den Blutzuckerspiegel aufrecht zu erhalten, werden im Notfall auch Muskeln und Knochen angegriffen. Muskelschwund und Osteoporose können Folgen sein. 

 

  • Der hohe Blutzuckerspiegel kann zu einer Insulinresistenz und damit zu Diabetes führen. 

 

  • Das Immunsystem wird gehemmt und Entzündungsreaktionen können sich so chronifizieren. 

 

  • Cortisol kann im Gehirn Verbindungen in der frontalen Hirnrinde beeinflussen. Die Folge davon – die Gedächnisleistung verschlechtert sich. 

 

  • Erhöhter Blutdruck schädigt Gefässe. Deshalb gilt Stress auch als Risikofaktor für zum Beispiel Herzinfarkte. 

 

 

 

Der Langzeitstess ist also die ungesunde Art von Stress. Zweifelsohne bietet unsere Gesellschaft einen wunderbaren Nährboden dafür. Wir haben konstant eine riesige Auswahl an Möglichkeiten, sind rund um die Uhr über verschieden Medien erreichbar. Uns stehen eine Vielzahl von Kanälen zur Verfügung, die Input in unsere Leben bringen. Unsere Arbeitswelt ist dominiert von Begriffen wie Effizienz, Leistung und Termindruck. Umso wichtiger ist es, Strategien zu entwickeln, die einen Umgang mit diesen Stressoren ermöglichen. Genau so individuell wie die Wahrnehmung von Belastung, können aber auch diese Taktiken zum Umgang damit aussehen. Lasst euch inspirieren und nichts vorschreiben und findet heraus, was euch gut tut! 

 

Ich wünsche euch allen das Beste! 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert