Das Schmuddelwetter hält Einzug und die bunten Blätter werden von kalten Winden von den Bäumen geweht. Wir befinden uns schon wieder mitten in der Erkältungszeit. Mit Corona, Influenza und all den anderen grippalen Infekten, scheint es mir dieses Jahr besonders wichtig, das Immunsystem zu stärken. In diesem Blogbeitrag stelle ich Dir meine drei Lieblings-Heilpflanzen vor, die in diesem Bereich gute Dienste erbringen.
Echinacea
Beginnen wir mit dem wahrscheinlich bekanntesten Kraut.
Die Geschichte dieser Heilpflanze geht weit zurück. Ursprünglich beheimatet ist sie in Nordamerika. Sie wurde vermutlich als Wildvorkommen importiert und hielt so Ende des 19. Jahrhunderts auch in Europa Einzug. Die zu den Korbblütlern gehörende Staudenpflanze wird bis zu 180 cm hoch, die Blätter sind eiförmig und zugespitzt. Die Blütenblätter sind markant purpurfarben. Der Name „Echinacea“ ist vom lateinischen „echinus“ abgeleitet, was so viel wie Igel heisst. Im Volksmund wird die Pflanze auch Sonnenhut oder Igelkopf genannt. Verwendet werden das Kraut und die Wurzel. Blüten werden kurz nach dem Aufblühen geerntet. Die wirksamen Inhaltsstoffe sind vor allem Alkamide und Polysaccharide, dazu kommen Kaffeesäure – Derivate, Flavonoide und ätherisches Öl.
Wirkung:
-antiviral
-immunregulierende und immunsteigernde Wirkung. Die Wirkung in diesem Bereich kommt insbesondere über die Steigerung der Phagozytoseleistung von Makrophagen und Granulozyten zustande, das sind Zellen des Immunsystems, welche Fremdstoffe einverleiben, auflösen und unschädlich machen. Ausserdem fördern die Pflanzenstoffe die Freisetzung von Interleukinen, das sind Botenstoffe des Immunsystems. Und vermehren die Bildung von T-Lymphozyten, auch das sind Zellen des Immunsystems mit ganz spezifischen Wirkweisen.
-Förderung der Wundheilung
Verwendet werden vor allem alkoholische Auszüge und Presssäfte. Die Wirksamkeit ist sowohl bei bestehenden Erkältungssymptomen aber auch zur prophylaktischen Behandlung bei Infektanfälligkeit gegeben.
Nicht geeignet ist die Einnahme von Sonnenhutpräparaten bei vorbestehender Allergie auf Korbblütler und bei Autoimmunkrankheiten.
Cistus
Etwas unbekannter ist die Zistrose. Sie ist beheimatet im Mittelmeerraum und hat als Heilpflanze eine sehr lange Tradition, die wohl schon in vorchristliche Zeitalter zurück reicht.
Zistrosengewächse sind wärme und lichtliebende, immergrüne Sträucher. Sie werden ca. 30-100 cm hoch, haben eiförmige Blätter und dunkelrosa gefärbte, zerknitterte Blütenblätter.
Cistus gilt als eine der polyphenolreichsten Heilpflanze Europas und enthält von diesen sekundären Pflanzenstoffen eine Vielzahl verschiedener Untertypen mit wertvoller Wirkung auf die Gesundheit. Verwendet wird das Kraut der Pflanze. Erhältlich sind vor allem Tees aber auch Lutschtabletten und Tinkturen.
Wirkung:
-astringierend, was so viel bedeutet wie zusammenziehend, blutstillend und folglich auch entzündungshemmend
-antiviral
-antioxidativ
-antimikrobiell
Die Wirkung zeigt sich bei der Infektprophylaxe aber auch bei schon bestehender Erkältung oder Grippe.
Kontraindiziert ist die Einnahme von Pflanzenprodukten bei bekannter Überempfindlichkeit.
Pelargonium
Zum Schluss wird es noch ein wenig exotisch. Pelargonium sidoides wird auch Kapland Pelargonie oder afrikanische Geranie genannt und ist eine in Südafrika vorkommende Geranienart. Die Pflanze wird 20-80 cm hoch, besitzt graugrüne Blätter und lila Blüten. In der afrikanischen Heilpflanzenkultur spielt die Pflanze schon lange eine wichtige Rolle. In den europäischen Raum gelangte sie durch einen Engländer, der um 1900 herum in Südafrika durch die Pflanze von Tuberkulose geheilt worden war und sie daraufhin, als eine Art „Geheimmittel“, in Europa zum Verkauf anbot.
Pelargonium enthält unter anderem Cumarine, Umckalin, Gerbstoffe und ätherische Öle. Zur Behandlung werden meist Extrakte aus der Wurzel verwendet.
Wirkung:
-antibakteriell
-antiviral
-immunmodulierend. Dies geschieht durch Stimulation von Abwehrmechanismen. Unter anderem regen die Pflanzenstoffe auch die Zilientätigkeit an. Zilien sind kleinste Flimmerhaare die sich auch auf der Oberfläche der Schleimhautzellen im Atmungstrakt befinden und dafür sorgen, dass eine Selbstreinigung stattfindet.
-zytoprotektiv, also zellschützend
Die Pflanzenprodukte werden bei bestehenden Atemwegsinfekten angewandt, haben aber auch eine vorbeugende Wirkung.
Pelargonium-Produkte sollten nicht eingenommen werden von Leuten mit einer erhöhten Blutungsneigung zum Beispiel auch nicht bei Anwendung von gerinnungshemmenden Medikamenten. Menschen mit Leber- oder Nierenerkrankung sollten ebenfalls von einer Einnahme absehen. Und auch bei Überempfindlichkeit sollte auf andere Produkte zurückgegriffen werden.
Produkte
Vielleicht fragst du Dich nun, was Du zur Stärkung und Vorbeugung einnehmen kannst. Die Park Drogerie in Rheinfelden führt ein breites Sortiment mit qualitativ hochwertigen und auch selbstgemischten Produkten. Die Resistenztropfen beispielsweise enthalten Spitzwegerich-, Thymian-, Taigawurzel- und Echinacea- Urtinkturen und eignen sich gut zur Stärkung des Immunsystems. Auch aus den anderen oben aufgeführten Pflanzen lassen sich individuelle Mischungen herstellen.
chronische Infektanfälligkeit
Meine Erfahrung zeigt, dass bei chronischer Infektanfälligkeit eine rein pflanzenheilkundliche Behandlung meist nicht ausreicht, da sich das System nicht mehr vollständig selbst regulieren kann. In diesem Fall ist es wichtig die Lebenskraft des Betroffenen nachhaltig und tiefgreiffend zu stärken. Mittels Homöopathie lassen sich bei Kinder und Erwachsenen mit chronischer Infektanfälligkeiten gute und anhaltende Verbesserungen erzielen.
Natürlich wünsche ich euch allen eine gesunde und vitale kalte Jahreszeit.