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Grippeimpfung – (k)eine einfache Entscheidung

Grippeimpfung – (k)eine einfache Entscheidung

 

Jedes Jahr aufs Neue wird die Grippeimpfung wieder beworben. Es kursieren Zahlen, welche eine 60% Wirksamkeit versprechen. Die Empfehlungen wer sich impfen lassen soll, werden angepasst. Es ist schwer einen Überblick der Fakten zu behalten. Schlussendlich ist die Entscheidung für oder gegen die Grippeimpfung so individuell wie jeder Impfentscheid. Aber damit man eine Entscheidung treffen kann, muss man alle nötigen Informationen und Aspekte beider Seiten, gegeneinander und für sich persönlich abwägen können.

 In diesem Blog versuche ich ein wenig Klarheit in die Informationsflut zu bringen. Denn einige mögen sich fragen wie kommen diese Zahlen zu Stande, macht die Grippeimpfung wirklich Sinn und wie gefährlich ist Grippe überhaupt?

 

Die Grippe 

 

Zunächst mal zur Grippe/Influenza selbst. Diese Erkrankung ist nicht zu verwechseln mit einer Erkältung oder einem grippalen Infekt. Die Symptomatik kann sich zwar ähneln: Halsschmerzen, Husten, Frösteln, Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl treten sowohl bei Influenza als auch bei einem grippalen Infekt auf. Eine Influenza zeigt aber meist einen fulminanteren Verlauf. Das heiss das Fieber ist höher, die Beschwerden treten heftiger und schneller auf. Alles in Allem ist der Allgemeinzustand des Betroffenen in der Regel deutlich schwächer. 

Ausserdem kann sich eine Influenza sehr vielfältig lokalisieren. Das liegt da dran, dass die Viren sehr wandelbar sind. Manchmal ist der Husten besonders schlimm, ein andermal ist das Hauptproblem im Darmtrakt lokalisiert und wieder ein anderes Mal kommt es zu starkem Schnupfen. Das ist der Grund warum auch jede Grippewelle unterschiedliche Leitsymptome hat.

 

Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf Grippeerkrankungen. Manche sind sehr anfällig und leiden immer wieder an Grippe, andere brauchen mehrere Wochen um sich richtig aus zu kurieren und einige können relativ problemlos mit den Erregern umgehen und können die Viren quasi während einigen Tagen „rausschwitzen“. Das Immunsystem spielt auch hier eine entscheidende Rolle. 

Gefährlich ist in der Regel nicht die Influenza-Erkrankung selbst sondern eine Superinfektion. Dies ist dann der Fall wenn sich zu der Virusinfektion noch eine oder mehrere bakterielle Infektionen gesellen. Dann kann es zu schweren Komplikationen (Lungenentzündungen, Herzmuskelentzündungen, Gehirnentzüdnungen) kommen. Diese Komplikationen können dann auch zum Tod führen. Bei Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem kann es auch zu ganz schweren Verläufen der Influenza und in Folge dessen zu Todesfällen kommen. 

Interessant im Bezug auf die Impfung, ist es auch, einen Blick auf die Viren an sich zu werfen. Influenzaerreger sind Orthomyxoviren. Es gibt drei Kategorien A, B und C. Menschen können von den Unterkategorien A und B krank werden. In der Kategorie C gibt es Viren die Tiere befallen. Jedoch können auch diese so mutieren, dass sie auf den Menschen übertragbar werden (Vogel- und Schweinegrippe zum Beispiel). In den Kategorien selbst gibt es noch eine Vielzahl Subtypen. Wie oben schon angedeutet, sind Grippeviren sehr mutationsfreudig und verändern sich eigentlich ständig. 

 

Die Zahlen

 

 

Beworben wird die Impfung mit 60% Wirksamkeit. Diese Zahl stammt aus einer Meta-Analyse aus den USA.

Doch wie genau kam diese Zahl zu Stande? Genau betrachtet wird folgende Aussage getroffen: Von 100 geimpften Personen erkrankten 1.2 Personen an der Grippe. In der Kontrollgruppe mit Nichtgeimpften, erkrankten 2.8 der 100 Testpersonen. Diese 60% Wirksamkeit bedeutet also nicht, dass 60% der Geimpften gesund bleiben. Auch sagt diese Zahl nichts über die Wahrscheinlichkeit einer Grippeerkrankung an Nichtgeimpften aus. Was die Zahlen eigentlich aussagen ist, dass ich ungeimpft eine 97.2, geimpft eine 98.8-prozentige Chance habe, NICHT an Grippe zu erkranken.

Ausserdem beziehen sich die Zahlen dieser Studie auf Personen zwischen 18 und 64. Nebst der 60% Wirksamkeit wurde nämlich auch noch herausgefunden, dass die Impfung bei allen über 64-Jährigen keinen signifikanten Unterschied macht. Damit eine Impfung überhaupt Wirksam ist, muss eine Reaktion vom Immunsystem auf den Impfstoff erfolgen. Ein geschwächtes Immunsystem bei älteren Menschen oder beispielsweise auch bei Schwangeren kann diesen Schutz nach der Impfung nicht ausreichend aufbauen. An Schwangeren wurden natürlich keine Studien durchgeführt.

 

Soll ich mich nun impfen lassen? 

 

Diese Entscheidung kann, will und darf ich niemandem abnehmen. 

Die Fakten sagen, dass gesunde Menschen eine gute Chance habe nicht an Grippe zu erkranken und falls dies doch der Fall sein soll, diese in der Regel ohne Komplikationen verlaufen.

Wichtig zu bedenken ist, dass die Nebenwirkungen der Grippeimpfung noch unzureichend bekannt sind. Wissenschaftler aus den Niederlanden und aus Kanada fanden heraus, dass nach der Impfung, die Anfälligkeit für eine Infektion mit einem anderen Subtypen oder Typen der Influenzaviren, erhöht ist. 

Ausserdem sollte man auf keinen Fall vergessen, dass die Grippeimpfung eine spekulative Impfung ist. Sie schützt nicht vor allen Typen und Subtypen. Die Hersteller versuchen vorherzusagen welche Grippestämme in der nächsten Saison besonders aktiv sein werden. Dies gelingt in einigen Fällen auch, aber eben nicht in allen. In den saisonalen Impfstoffen befinden sich jeweils 3 oder 4 Subtypen der Kategorien A und B. Vor grippalen Infekten und Erkältungen schützt eine Grippeimpfung überhaupt nicht. Weil man sich gegen Grippe impfen liess, heisst das also noch nicht, dass man diesen Winter gesund bleibt. 

Gerne informiere ich über ganzheitliche Ansätze um das Immunsystem zu stärken. 

 

Was rate ich Personen in Gesundheitsberufen, die sich nicht impfen lassen wollen?

 

Menschen, die in Kontakt mit immuneingeschränkten Personen arbeiten, rate ich Selbstverantwortung zu übernehmen. Wenn ihr Anzeichen einer Grippe habt, dann bleibt zu Hause. Dies rate ich aber auch denen die geimpft sind. Denn wie oben erklärt, kann auch ein geimpfter an einem der vielen anderen Subtypen der Influenzaviren erkranken, in der Impfung sind lediglich 3-4 abgedeckt. Auch ein einfacher grippaler Infekt, kann für eine geschwächte Person, zum Beispiel durch die Komplikation einer Lungenentzündung, lebensgefährlich werden.

 

 

Doch nicht nur das zu Hause Bleiben bei Krankheitsanzeichen zeugt von Selbstverantwortung. Da Grippe und grippale Infekte vor allem über Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen werden, ist das Einhalten der Hygienemassnahmen unerlässlich. Auch im privaten Alltag sollte die Händehygiene nicht vernachlässigt werden. Richtiges Händewaschen schützt auch einen selbst vor potentiellen Erregern. 

Natürlich kann es auch für Personen im Gesundheitswesen nützlich sein, ihre Abwehrkräfte präventiv zu stärken, um Arbeitsausfälle und die Ansteckung Anderer zu vermeiden. Gerne verlinke ich euch hier meinen Beitrag zu abwehrstärkenden Heilpflanzen.

 

Ich wünsche jedenfalls euch allen, dass ihr diese Grippesaison gesund und vital übersteht.

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